Also so wirklich vom Hocker reißen konnte mich diese Woche kein Album. Alles irgendwie ganz nett, aber vermutlich auch recht schnell wieder vergessen. Sommerloch nennt sich das wahrscheinlich.
Tunng – Turbines
Tunng. Ein merkwürdiger Name irgendwie. Von dem ich auch nicht wirklich weiß, was er bedeuten soll. „Turbines“ ist jedenfalls bereits das fünfte Album der britischen Folktronica-Band. ByteFM schreibt: „Insgesamt wirkt das alles freundlich, luftig und fließend – alles scheint in die warmen Sonnenstrahlen eines Sommerabends getaucht zu sein und entfaltet ein wohliges Indie-Pop-Gefühl ohne dabei belanglos zu sein.“ Unterschreib ich so!
Holden – The Inheritors
Sieben Jahre ist es bereits her, dass James Holden sein Erstwerk „The Idiots Are Winning“ veröffentlicht hat. Die Kritiken waren begeistert. Der Guardian bezeichnet das Album sogar als „most astonishing debut in electronic music since Boards of Canada’s ‚Music Has The Right To Children‘„. Jetzt kehrt er mit einem 75-minütigem Epos zurück. „A bold, psychedelic journey, striking a delicate balance between weighty tome and transformative trip„, so das Label Border Community Recordings.
Genetikk – D.N.A.
Ist das jetzt die Zukunft des deutschen Hip Hop? Laut Rezension auf spiegel.de hält das Album jetzt schon so mancher für einen Klassiker. Wer genau, weiß ich leider nicht. Die Liste der Gastrapper ist recht beeindruckend. Neben Sido und Kollegah findet sich mit RZA eine lebende Legende darunter. Faszinierend, dass ausgerechnet dessen Performance im Netz am meisten Kritik abkriegt. Spricht vermutlich für die Qualität der restlichen Tracks. Ein Einstieg auf Nummer 1 der deutschen Albumcharts wird übrigens prognostiziert, auch wenn das sicherlich kein Qualitätsmerkmal für sich darstellt.
Fat Freddy´s Drop – Blackbird
ZEIT online hat Fat Freddy´s Drop jüngst als einer der besten Exportartikel Neuseelands bezeichnet. „Blackbird“ ist das dritte Album des Kollektivs, das vor allem für seine Liveperformances berüchtigt ist. Das ist aber irgendwie auch das Problem mit dieser Band, weil Sie die Liveatmosphäre irgendwie nicht auf Platte gebannt kriegt. Anhören kann man sich das Ganze trotzdem alle Mal. Ansonsten einfach bis Oktober warten, dann geht´s für vier Gigs nach Deutschland – allerdings für stolze 38 Euro das Ticket!
Tom Odell – Long Way Down
Tom Odell ist ein britischer Singer-Songwriter, der im vergangenen Jahr von Lily Allen entdeckt wurde und für ihr Label unter Vertrag genommen wurde. Im Online Store gibts die Vinyl übrigens in einer Deluxe Edition. Was bedeutet, dass das Album von Herrn Odell persönlich signiert worden ist. Ein Euro mehr als für die normale Ausgabe muss der Kunde dafür zahlen. Mal schauen, ob seine Autogramme in ein paar Jahren mehr Wert haben werden.
Transplants – In A Warzone
Transplants. So so, die gibt es also auch noch – oder sollte man sagen wieder? 2005 war der letzte Release der Punk-Supergroup um Frontmann und Rancid-Gründer Tim Armstrong, Rob Aston und Blink 182-Drummer Travis Barker. Ihrem Stil sind die Jungs treu geblieben. Midtempo-Punk gepaart mit einer Prise Beastie Boys. Im Online Store gibts das Vinyl Bundle mit verschiedenen T-Shirt-Motiven.
Mary Ocher – Eden
In Berlin ist Mary Ocher seit einer ganzen Weile auf mehreren Ebenen aktiv. Jetzt also das Album „Eden“, das zunächst einmal durch ein gewöhnungsbedürftiges Cover besticht (siehe Artikelbild). Der Sound von Frau Ocher – in Russland geboren, in Israel aufgewachsen – passt sich dem an. Die Spex bezeichnet das Ganze als „buntes Abenteuer des Avant-Pop-Experimental-Art-Rock„. Ich muss irgendwie an eine übedrehte Joanna Newsom denken.
Empire of the Sun – Ice On The Dune
„We are the people“ – kennste, kennste kennste? Ja, kenn ich, mag ich nicht. Genauso wenig wie das neue Album. Soll aber viele geben, die das anders sehen. Deswegen sei hier kurz erwähnt, dass es ein neues Album der beiden Jungs gibt. Aber auch nur ganz kurz.
Kurze Anmerkung zum Schluss: Ihr fragt euch, warum ich hier das ach so gehypte neue Album von Kanye West nicht erwähne? Ganz einfach, ist noch nicht auf Vinyl erschienen und bislang auch noch nicht in Sicht. Vielleicht ein ander Mal also…