Na also, liebes Sommerloch, es geht doch. Washed Out, Explosions In The Sky, White Lies, The Appleseed Cast – da werden dem Plattenhörer doch endlich mal wieder einige große Namen unter den Neuheiten geboten. Doch auch unter den nicht ganz so bekannten Bands findet sich der ein oder andere Schatz. Das Album der Woche kommt von einer deutschen Institution, die Jubiläum feiert.
Tocotronic – >20<
Zum Jubiläum der Band habe ich vor einigen Wochen bereits alles Nötige geschrieben. 20 Jahre Band, 20 tolle Songs auf Doppelvinyl Picture Disc – Liveaufnahmen, Unveröffentliches, Proberaumgeschrammel. Für jeden wahren Fan ist „>20<" ein Muss!
Explosions In The Sky – Prince Avalanche: An Original Motion Picture Soundtrack
Ich bin nicht unbedingt ein großer Fan von Soundtracks. Die Tatsache, dass Explosions In The Sky einen produzieren, hat mich dann aber doch hellhörig werden lassen, auch wenn ich den dazugehörigen Film nicht kenne. Der Trailer jedenfalls sieht recht vielversprechend aus. Ob der Soundtrack auch abseits des Films im heimischen Wohnzimmer funktioniert, muss ich allerdings erst noch heraus finden.
Washed Out – Paracosm
Chillwave. So der Name der Musikrichtung, als dessen Hauptvertreter Washed Out neben Toro Y Moi oder auch Neon Indian gilt. Und genau wie es der Name verspricht, klingt auch das neue Album. Mit „It All Feels Right“ wird das Ganze grandios eingeleitet, danach dümpeln die Songs in meinen Ohren aber ein wenig zu sehr vor sich hin. Vielleicht brauchen sie aber auch nur noch den ein oder anderen Hördurchlauf mehr.
White Lies – Big TV
So wirklich mochte ich diese Band nie – und das wird sich vermutlich auch mit „Big TV“ nicht ändern. Das ist mir alles zu vorhersehbar aus dem Rezeptbuch für den heutigen Hipster geklaut. Man nehme eine Prise Joy Division, packe ein wenig The Editors oder jedes andere Popgewürz dazu, das so ähnlich klingt, und fertig ist der Indie-Hitcocktail. Funktioniert vermutlich auch diesmal wieder. Brauche ich aber nicht unbedingt in meiner Plattensammlung.
The Appleseed Cast – The Illumination Ritual
Eine Band, die mich seit ihren Anfängen begleitet. Insbesondere „Mare Vitalis“ und „Two Conversations“ habe ich geliebt. Damals vor 15. bzw. 10 Jahren. Jetzt also Album Nummer acht. Nicht mehr ganz so emo-lastig wie früher. Post-Rock steht hier im Vordergrund. Steht der Band ziemlich gut, muss ich sagen.
Charity Children – The Autumn Came
Diese Band hat sich in Berlin langsam aber sicher zu einem Popphänomen entwickelt. Als die Band im Juli im Festsaal Kreuzberg auftrat (Ruhe in Frieden!), reihte sich eine lange Schlange vor den Eingang. Das neuseeländische Pärchen begeisterte die Zuhörer mit einem Auftritt, der mich irgendwie an Arcade Fire denken lässt. Jetzt ist das Debütalbum draußen. Schö-hön!
Minks – Tides End
Zweites Album von Sean Kilfoyle aka Minks. Wirkt weit ausproduzierter und sauberer als das Debütalbum von 2011, was dem Sound nicht wirklich gut tut. Consequence of Sound bringt es auf den Punkt: „Aided by acclaimed techno producer Mark Verbos, Kilfoyle’s former innocuous wall of sound has been reformatted into polished, synth-driven narratives on Tides End.“ Trotzdem irgendwie noch ganz nett.
Barbarossa – Bloodlines
Kurzes und knappes Fazit im Musikexpress: „Mit seinem Elektro-Soul findet James Mathé den wunden Punkt, an dem sich Wehmut in Schönheit verwandelt.“
The Wild Feathers – s/t
Ist das jetzt schon Country oder doch noch Folk? Ich weiß nicht so genau, hört selbst: