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The Year That Vinyl Broke – der vinyle Jahresrückblick 2013

The Year That Vinyl Broke - der vinyle Jahresrückblick 2013
Fazit des Jahres 2013: Vinyl ist wieder in! Das kommt jetzt nicht sonderlich überraschend, ich weiß. Die Jahresendzahlen aus den USA und Großbritannien belegen die zunehmende Popularität des eigentlich schon tot gesagten Mediums, wenngleich auf immer noch überschaubarem Niveau.
Im vergangenen Jahr sind in den USA 6,1 Millionen Vinyl Schallplatten verkauft worden. Das ist eine Steigerung von immerhin 33% gegenüber dem Vorjahr, in dem 4,55 Mio. Einheiten über die Ladentheke wanderten. Aber nicht nur das: Seit SoundScan im Jahre 1991 mit der Erhebung der Daten begonnen hat, handelt es sich um die größte Anzahl an verkauften Alben auf Vinyl! Ein paar weitere Statistiken gefällig?

  • 64% der Schallplatten wurden in „independent record stores“ erworben;
  • 75% der Schallplatten können laut Billboard dem Genre „Rock“ zugeordnet werden, wie auch immer jenes konkret definiert werden mag;
  • Nummer 1 der US-Vinyl Charts war Daft Punks „Random Access Memories“ mit 49.000 verkauften Exemplaren;
  • auf Platz 2 folgt das in den USA arg gefeierte „Modern Vampires Of The City“ von Vampire Weekend mit 34.000 Einheiten.

In Großbritannien ist eine ähnliche Entwicklung zu beobachten. Dort sind 2013 780.000 Alben auf Vinyl verkauft worden – die höchste Zahl seit 1997 und eine Steigerung um immerhin 101 Prozent! Das bestverkaufte Vinyl Album war „AM“ von den Arctic Monkeys (übrigens Album des Jahres im Vinyl Fantasy Mag), gefolgt von Daft Punks „Random Access Memories“ und David Bowies „The Next Day“. Genaue Verkaufszahlen sind nicht bekannt gegeben worden.

Vinyl und Streaming top, CDs und Downloads flop!

Auch wenn der Anstieg der Vinylverkaufszahlen definitiv als positiv bewertet werden sollte, klingt es nicht wirklich beeindruckend, wenn eine Band mit nicht einmal 50.000 verkauften Exemplaren die Nummer 1 in den USA darstellt. Es handelt sich hier allerdings um ein grundsätzliches Problem der Musikindustrie, was den Verkauf von insbesondere physischen Datenträgern anbelangt. Justin Timberlakes „The 20/20 Experience“ stellt mit 2,43 Millionen verkauften Exemplaren die unangefochtene Nummer 1 der Verkaufscharts dar. Kein anderes Album wurde mehr als 2 Millionen Mal verkauft. Eminems „The Marshall Mathers LP 2“ folgt auf dem zweiten Platz. Zum Vergleich: 2002 stellte sein Album „The Eminem Show“ mit mehr als 7,6 Millionen verkauften Einheiten die Nummer 1 der Jahrescharts dar.

Wer im Umkehrschluss meint, dass die meisten Alben eben nur noch heruntergeladen werden, täuscht sich. Auch die Downloadzahlen sind 2013 zum allerersten Mal gesunken. Im vergangenen Jahr wurden 1,26 Milliarden Songs auf legalem Wege herunter geladen – immerhin 6% weniger als 2012. Der Verkauf von CDs ist im übrigen um 14% gesunken. Aber interessiert dieses Medium überhaupt noch irgendwen?

Neben Vinyl scheint sich lediglich Streaming bester Gesundheit zu erfreuen. Allein die Zahlen von Spotify sind zugegebenermaßen beeindruckend: 4,5 Billionen gestreamte Stunden, 1 Milliarde erstellte Playlists, 24 Millionen aktive Nutzer! Nun gut, jedem das Seine, kann ich da nur sagen. In meinen Ohren geht nichts über eine gute alte Vinyl. Auch mein Vinyljahr 2013 habe ich schnell in ein paar Zahlen zusammen gefasst:

  • mehr als 100 gekaufte Vinyl (93 Alben oder Boxsets plus 16 7“s);
  • in Vinyl investierte Summe von geschätzt fast 2000 Euro;
  • knapp 30 besuchte Plattenläden in 10 verschiedenen Städten in drei verschiedenen Ländern.
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