Plattenladen Symbolbild

Der Vinyl Ticker vom 3. April 2024

Drei wertvolle Schallplatten gestohlen

Aus beruflicher Erfahrung weiß ich, dass im Plattenladen leider viel mehr geklaut wird als so mancher erwartet. Im März wurden im Duisburger Plattenladen „33 1/3“ drei Schallplatten geklaut (bei einer handelt es sich um eine Box). Was beim ersten Lesen nicht weiter aufregend klingt, ist bei näherer Betrachtung vor allem für Inhaber Frank Oberpichler recht schmerzhaft, da sich ihr Verkaufspreis zusammengerechnet auf mehr als 1000 Euro beläuft. Es handelt sich um die Alben ‚Splinter‘ von Gary Newman, eine LP von Still Life aus dem Jahre 1971 sowie das Phil Collins-Boxset „Take A Look At Me Now“. Da muss jemand genau gewusst haben, welche Platten er mitgehen lässt.

Beyonces neues Album: auf der Vinyledition fehlen 5 Songs

Dass sich die Tracklists von CD- und Vinylausgaben eines Albums unterscheiden, kommt gelegentlich vor. Dass aber gleich mehrere Songs fehlen ist eher die Ausnahme. Nach der Veröffentlichung von Beyonces neuem Album „Cowboy Carter“ gab es viele Käufer*innen, die sich in den sozialen Medien darüber beschweren, dass auf der CD und LP gleich 5 Songs gegenüber der digitalen Version fehlen. Und tatsächlich: wenn man bei Discogs die Tracklists vergleicht, sind bei Spotify und Co. mehr Songs zu hören als auf Platte. Einige Fans verlangen online bereits eine Rückerstattung. Andere vermuten, dass es Änderungen an der Tracklist gab nachdem der Auftrag ans Presswerk bereits raus war. Ob es zeitnah eine Vinyledition mit allen Songs geben wird, ist nicht bekannt.

Billie Eilish kritisiert Entwicklung des Vinylgeschäfts

In einem Interview mit Billboard, das sich in großen Teilen um das Thema Nachhaltigkeit dreht, hat Billie Eilish kritisiert, dass Musiker*innen und Bands den Markt teilweise mit dutzenden verschiedenen Vinyleditionen überschwemmen, bloß weil es „die Verkäufe und Zahlen steigert und sich so mehr Geld verdienen lässt“. Als eine Person, die sehr viel Wert auf einen nachhaltigen Lebensstil legt, findet sie es frustrierend, dass „einige der größten Stars des Planeten gefühlt 40 verschiedene Vinyleditionen rausbringen, nur damit Fans noch mehr kaufen.“ Eine Beschränkung fände sie wünschenswert. Schließlich sind Vinylschallplatten nicht unbedingt für ihre gute Umweltbilanz bekannt, auch wenn es derzeit immer mehr Eco-Vinyl aus recycletem Material gibt.

Nachtrag: Nachdem Billie Eilish massig Kritik für das Interview einstecken musste, hat sie klargestellt, dass sie damit keine konkrete Person meint und sich selbst in die Kritik einschließt. Das Problem sei ein industrieweites, nicht jenes von einzelnen Musiker*innen oder Bands.

Deutscher Plattenladenpreis geplant?

2024 wird es anscheinend einen neuen Musikpreis geben. Laut einem Bericht der Musikwoche plant Kulturstaatsministerin die Einführung eines Plattenladenpreises, der den Namen Emil tragen soll. Noch ist dies nicht offiziell bestätigt und dementsprechend gibt es auch noch keine konkreten Details über die Ausgestaltung des Preises. Der Musikwoche zufolge gab es aber vom „Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen“ (VUT) eine Stellenausschreibung mit dem Titel „Projektleitung – EMIL – Der Deutsche Preis für Schallplattenfachgeschäfte“, die mittlerweile aber nicht mehr online verfügbar ist. Hier fand sich wohl auch der Hinweis, dass der Plattenladenpreis im November 2024 in Leipzig Premiere feiern wird. Man darf gespannt sein!

Rough Trade-Filiale in Liverpool öffnet am 18. April

Bereits im Januar haben wir an dieser Stelle davon berichtet, dass Rough Trade in Liverpool die Eröffnung des größtens Plattenladens in Großbritannien plant. Jetzt steht auch das Eröffnungsdatum fest: die Türen des neuen Ladens öffnen am 18. April, also zwei Tage vor dem Record Store Day. Es wird der sechste Laden von Rough Trade in UK sein. Wer bei dem Datum hellhörig wird: am selben Tag öffnet der erste Rough Trade auf dem europäischen Festland seine Türen – und zwar im hippen Berliner Stadtteil Neukölln.

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