Eine kleine Quizfrage zu Beginn: Nennt eine deutsche Band, die nicht Can oder Kraftwerk heißt, die über internationalen Einfluss verfügt und Musiker weltweit inspiriert hat? Mir würde an dieser Stelle nur ein Anwärter einfallen, und zwar The Notwist – zumindest wenn man die jüngere Vergangenheit betrachtet. Sie haben nicht nur im heimischen Weilheim ein musikalisches Sammelsurium aus Bands und Projekten wie Lali Puna oder Console geschaffen, sondern durch ihren unverkennbaren Sound auch über die deutschen Grenzen hinweg für eine Menge Aufsehen gesorgt.
Nicht falsch verstehen: Es gibt viele großartige deutsche Bands, die teilweise auch in diesem Jahr überzeugende neue Alben aufgenommen haben wie Slut, The Hirsch Effekt, Blue Angel Lounge, Kadavar oder jüngst Messer mit dem beeindruckenden Zweitwerk „Die Unsichtbaren“. Auch wenn all die genannten Bands auf einen wachsenden Kreis an treuen Fans blicken können, haben Sie es leider nie wirklich aus einem besseren Nischendasein herausgeschafft. Ganz im Gegensatz zu The Notwist, die nicht nur mit Calexico oder Themselves kollaborierten, sondern mittlerweile beim renommierten Label Sub Pop gelandet sind, über das die Alben der Band auch in Nordamerika, Japan oder Australien veröffentlicht werden.
Erstes Album seit 2008
Am 21. Februar 2014 erscheint das erste Studioalbum seit fünf Jahren. Natürlich waren die Bandmitglieder in der Zwischenzeit nicht ganz untätig. Zum zweiten Mal nach dem grandiosen „Lichter“ produzierten The Notwist 2009 einen Soundtrack für einen Film von Hans-Christian Schmid. Bei „Sturm“ handelt es sich um ein spannendes und sehenswertes Drama um Kriegsverbrechen in Bosnien und die Verhandlungen am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Darüber hinaus veröffentlichten die Mitglieder Alben mit 13 & God oder Console.
„„Close To The Glass“ fügt dem Sound von The Notwist eine neue, fast schon nach Industrial klingende Komponente hinzu und erinnert zu keiner Sekunde an die etwas matten Songs des letzten Albums„, schreibt Tonspion. Wer sich selbst einen ersten Eindruck verschaffen möchte, kann sich auf Soundcloud bereits den Titeltrack anhören:
Limitierte Variante in farbigem Vinyl vorbestellen
Auf Vinyl kann das neue Album ab sofort auf der Webseite des bandeigenen Labels Alien Transistor vorbestellt werden. Wer schnell genug ist, erhält die limitierte Variante in coloriertem Vinyl. Allerdings fehlt auf der Webseite eine Angabe darüber, um welche Farbe es sich handelt. Die Lieferung erfolgt also inklusive eines kleinen Überraschungseffekts. 16 Euro sind in meinen Augen ein angenehm moderater Preis. In meinem Warenkorb jedenfalls ist die Scheibe längst gelandet.
Ab Januar auf ausgedehnter Tour
Ab Januar begeben sich die Jungs auf ausgedehnte Europatour in acht verschiedenen Ländern. Nachdem sie im Februar und März fünfmal in deutschen Hallen zu Gast sind (Wiesbaden, Bielefeld, Berlin, Stuttgart und Köln) kehren sie im späten Frühjar noch einmal für zwei Gigs in München und Hamburg zurück. Tickets können ab sofort über die Webseite von The Notwist bestellt werden – je nach Veranstaltungsort kosten sie zwischen 24 und 30 Euro. Ein schnelles Zugreifen ist vermutlich ratsam, da ich davon ausgehe, dass jeder einzelne der Veranstaltungsorte in naher Zukunft ausverkauft melden wird.
Tracklist:
1. Signals
2. Close To The Glass
3. Kong
4. Into Another Tune
5. Casino
6. From One Wrong Place To The Next
7. 7-Hour-Drive
8. The Fifth Quarter Of The Globe
9. Run Run Run
10. Steppin’ In
11. Lineri
12. They Follow Me