Vinyl Fantasy empfiehlt: 15 Schallplatten für 2025

2024 war für mich nicht nur persönlich ein tolles Jahr (Stichwort: Verlobung), sondern auch musikalisch hatte es viele großartige Bands und natürlich auch Schallplatten zu bieten. Für meinen Geldbeutel war das manchmal etwas anstrengend, aber meine Plattensammlung freute sich über eine Menge hochwertigen Zuwachs. Zudem konnte ich mit einigen tollen Reissues einige Lücken in meiner Sammlung füllen, u.a. durch Neuauflagen der Alben von Dover, Piebald, Modest Mouse oder The Organ.

Wie im letzten Jahr stelle ich euch wieder 15 Schallplatten für das neue Jahr vor, deren Release bereits angekündigt worden ist. Im vergangenen Jahr landeten immerhin drei davon letztlich sogar in den Vinyl Fantasy Top 20. Keine schlechte Quote. Auch in diesem Jahr steht bereits der ein oder andere Anwärter für die Jahresbestenliste auf der Liste. Auf Spotify habe ich eine Playlist mit den bislang veröffentlichten Songs der hier vorgestellen Alben erstellt.

Lambrini Girls – Who Let The Dogs Out

2024 war das an dieser Stelle zuerst vorgestellte Album tatsächlich die Platte des Jahres 2024: ‚Letter To Self‘ von Sprints. Ob das auch für das Debütalbum der Lambrini Girls gilt, bleibt abzuwarten. Fakt ist, dass die Vorfreude sehr groß ist. Es erwarte euch auf alle Fälle Riot-Grrrl-Punk der Marke Bikini Kill.

Turbostaat – Alter Zorn

Es ist schön, dass die Band nach einigen Jahren wieder da ist. Die Tour zum 20jährigen Bestehen im letzten Jahr war die perfekte Vorbereitung, um die Vorfreude auf das neue Werk zu steigern. Dieses erscheint direkt im Januar und wird ohne Zweifel eines der deutschsprachigen Highlights des Jahres werden.

Ditz – Never Exhale

Einigen von euch dürfte die Band vielleicht dadurch bekannt sein, dass DITZ im vergangenen Jahr als Support bei den Deutschland-Terminen von Idles am Start waren. Das ergibt musikalisch durchaus Sinn und ich bin mehr als gespannt auf Album Nummer 2, dessen Songs häufig während Off Days und in angemieteten Proberäumen geschrieben wurden. Die ersten beiden Singles machen definitiv Lust auf mehr!

Mogwai – The Bad Fire

Was soll ich zu den Postrock-Heroen noch groß schreiben? Direkt im Januar gibt es endlich Nachschub der Schotten in Form eines neuen Albums. Im Februar kommt die Band direkt für drei Termine nach Deutschland – in Hamburg, Berlin und Leipzig.

EA 80 – ● ●

Den Gig in Hamburg im Dezember habe ich leider verpasst. Sonst würde sich das neue Album von EA 80 vielleicht bereits in meiner Sammlung befinden, denn bislang gab es dieses ausschließlich dort zu kaufen. Das ändert sich jetzt glücklicherweise. Eine Hörprobe konnte ich online bislang nicht finden, aber bei der Mönchengladbacher Band weiß man eigentlich eh, was man bekommt.

Sharon Van Etten – Sharon Van Etten & The Attachment Theory

Sharon Van Etten ist eine dieser Künstler*innen, die ich schon immer irgendwie gut fand und deren Songs ich gerne höre, ohne dass es eines ihrer Alben bislang in meine Plattensammlung geschafft hat. Das dürfte sich mit dem neuen Album ändern. Die Vorab-Single ‚Afterlife‘ ist schon mal ein echtes Highlight!

Bartees Strange – Horror

Seit Bartees Strange vor knapp fünf Jahren auf der Bildfläche erschienen ist, bin ich ein großer Fan. Beide bislang veröffentlichten Alben landen – so unterschiedlich sie insgesamt auch klingen – in steter Regelmäßigkeit auf meinem Plattenteller. Ich bin gespannt, in welche Richtung sich der vielfältige Genremix auf Album Nummer 3 entwickelt.

Creedence Clearwater Revival – Reissues

Diese Band ist eine meiner Lieblingsbands, was Musik aus den 1960ern und 70ern betrifft. Natürlich ist bereits das ein oder andere Werk vom Flohmarkt in meine Plattensammlung gewandert. Dennoch juckt es mich bei diesen farbigen Reissues in meinen Fingern und das ein oder andere wird meine Sammlung definitiv ergänzen. Ohne mindestens ein Werk von CCR ist so eine Plattensammlung ja eh nicht vollständig 🙂

Anxious – Bambi

Im Gegensatz zu 2023 war das vergangene Jahr nicht unbedingt das beste Jahr für gute Emo-Musik. Umso schöner, dass Anxious direkt zu Beginn des Jahres ihr neues Werk angekündigt haben. Der Vorgänger war vor zwei Jahren eine meiner liebsten Platten des Jahres, die Erwartungshaltung ist entsprechend hoch.

Sam Fender – People Watching

‘Hypersonic Missiles’ ist immer noch mein meist gestreamter Song überhaupt bei Spotify (und auch auf Vinyl hat er einige Runden auf dem Plattenteller gedreht). Seine Stimme, die Texte und das an Springsteen erinnernde Songwriting machen Sam Fender ohne Zweifel zu einem der talentiertesten Künstler, der in den letzten Jahren auf der Bildfläche erschienen ist. Die ersten Singles sind gewohnt hochwertig und machen Lust auf Album Nummer 3.

The Murder Capital – Blindness

Ganz ehrlich… die beiden Vorab-Singles sind so unfassbar gut, dass das Album für mich jetzt schon der große Favorit auf den Titel ‚Album des Jahres‘ ist.

Mandrake Handshake – Earth-Sized Worlds

Ich kenne bislang nur zwei Songs der Band, die ihren Stil selbst als ‘Flowerkraut’ bezeichnet. Insbesondere die Vorab-Single ‘The Change and the Changing’ hat es mir angetan und ich bin sehr gespannt auf das vollständige Debütalbum. Von dieser Band könnte man 2025 noch so einiges hören.

bdrmm – Microtonic

Als ich das Debütalbum von bdrmm vor fünf Jahren auf Bandcamp vorbestellt habe, kannte die Band noch kaum jemand. Mittlerweile sind sie auf dem Mogwai-Label Rock Action Records beheimatet und haben sich eine relevante Fanbasis erspielt. Wer auf modernen Shoegaze steht, sollte dieser Band definitiv ein Ohr leihen. Spannend wird zu hören sein, ob sich die elektronischen Einflüsse auf der Vorab-Single ‚John On The Ceiling‘ durch das ganze Album ziehen werden.  

No Body – Loves You

Die großartigen Musa Dagh sind leider Geschichte. Doch Tausendsassa Aydo Abay hat eine neue Band, u.a. ist hier erneut Beatsteaks-Drummer Thomas Götz am Start. Die erste Single klingt wie ein Postrock-Track unterlegt mit Abays unverkennbarer Stimme. Interessant! Mal schauen, wie das Album als Ganzes klingen wird.

Odd Couple – Rush-Hour des Lebens

Die Nachricht, dass die Band nach 2020 ein neues Album rausbringt, hat mich sehr gefreut. Bei all den Nebenprojekten der Bandmitglieder war das nicht unbedingt selbstverständlich. Der Stil der Band ist unverkennbar, in der VISIONS stand neulich etwas von ‚King Gizzard meets Helge Schneider‘, was ich recht treffend fand. Auf dem neuen Album soll Kritik an der Digitalisierung im Mittelpunkt stehen. Eine Tour wird es dann im März/April ebenfalls geben.