Bereits im April kamen erstmals Gerüchte auf, dass in Deutschland künftig ein Preis für Plattenläden verliehen werden soll (Vinyl Ticker vom 3. April 2024). Jetzt ist aus diesem Gerücht Realität geworden: Ende des Jahres wird die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Claudia Roth, in Zusammenarbeit mit dem Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen (VUT) erstmals den „EMIL_Der deutsche Preis für Schallplattenfachgeschäfte“ verleihen.
„Plattenläden sind wichtige Kulturorte und soziale Orte der Begegnung und des Austauschs“, wird sie zitiert. Diesen Worten kann ich nur zustimmen und bin von daher sehr gespannt auf die Auszeichnung, die am 1. Dezember im Rahmen einer Preisverleihung in Köln verliehen wird. Die Auszeichnung richtet sich dabei an Läden, die sich durch ein innovatives Geschäftsmodell auszeichnen und nicht bloß Vinyl verkaufen, sondern auch kulturelle Veranstaltungen anbieten. Dabei wird es insgesamt vier Preiskategorien geben, in deren Rahmen 16 Plattenläden gekürt werden. Insgesamt 13 Plattenläden können dabei in der Hauptkategorie „Bestes Schallplattenfachgeschäft“ prämiert werden. Darüber hinaus wird je ein herausragendes Geschäft in den Kategorien „Neugründung“, „Innovation“ sowie „strukturschwache Region“ ein Gütesiegel samt einem Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro erhalten.
Beim EMIL_ handelt es sich um einen Einreichungspreis, d.h. Plattenläden können sich ab sofort selbst auf den Preis bewerben – die Frist endet am 16. August 2024. Gekürt werden die besten Läden durch eine unabhängige Fachjury aus Vertreter*innen der Musikbranche, darunter Musiker*innen, Journalist*innen, Musikkurator*innen, Labelbetreiber*innen und Vertreter*innen von Vertrieben.
Dass der Preis nach Emil Berliner, dem Erfinder der Schallplatte und des Grammophons benannt worden ist, muss ich an dieser Stelle vermutlich niemandem großartig erklären.