Was hat man nicht schon alles in die Produktion von Vinyl einfließen lassen. Menstruationsblut zum Beispiel. Oder Wollfäden wie beim Liars-Release zum diesjährigen Record Store Day. Die mir bislang vollkommen unbekannte Band Eohippus treibt es noch ein ganzes Stück weiter. Bei der Veröffentlichung ihrer aktuellen 7“ mit dem Titel „Getting Your Hair Wet With Pee“ auf Velocity of Sound ist der Name Programm.
Band und Label behaupten selber von sich, dass es die erste 7“ ist, in die Haare gepresst worden sind. Das glaube ich sehr gerne, denn warum hätte irgend jemand vorher auf diese Idee kommen sollen? Dass eine andere Körperflüssigkeit für die Farbe des Vinyls zuständig ist, macht es nicht wirklich besser. Mehr als ein Marketing-Gag scheint das Ganze aber eh nicht zu sein. Trotz exzessiven Gebrauchs diverser Suchmaschinen findet sich im World Wide Web nicht ein Hinweis, wie sich der Song überhaupt anhört.
Das Label verweist lediglich darauf, dass die 7“ durch den Inhalt der Pressung über eine Menge „surface noise“ verfügt und keine Single wie die andere aussieht. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es Exemplare mit rotem oder schwarzem Coveraufdruck gibt. Wirklich relevant ist das allerdings nicht, da die 100 gepressten Exemplare in kürzester Zeit ausverkauft waren. Verrückte Vinylwelt!