Wenn man ehrlich ist, ist das Aufgeben von Preorder-Bestellungen für Schallplatten immer ein wenig wie das Kaufen der Katze im Sack. Zum einen wird ein Album gekauft, das man nicht kennt (außer vielleicht die übliche Vorab-Single) – also ohne Wissen, ob es musikalisch überhaupt gefällt. Zum zweiten sieht die Platte nach dem Auspacken häufig anders aus als das vorab von Label und Künstler verbreitete Mock-Up.
Trotzdem klicken viele Vinyljunkies (einschließlich meiner Wenigkeit) mehrmals im Monat in den Labelshops dieser Welt nervös auf den Preorder-Button. Das Risiko, eine besonders schicke und limitierte Edition zu verpassen, möchte kaum jemand eingehen. Jüngstes Beispiel: am Sonntag startete das Berliner Label Noisolution den Vorverkauf für eine auf 100 Exemplare limitierte Special Edition des neuen Albums von Rotor. Nach 5 Minuten war die Messe gelesen und alles ausverkauft. Inklusive temporärem Webseitenausfall und den üblichen meckernden Fans, die leer ausgegangen sind, in den Kommentarspalten bei Facebook und Instagram.
Vorverkauf gestartet – Band unbekannt
Das von The Ocean-Frontmann Robin Staps betriebene Label Pelagic Records treibt das beschriebene Phänomen jetzt auf die Spitze. Alle Empfänger*innen des Newsletters können seit Montag, dem 16. Januar, um 13 Uhr eine Platte vorbestellen, die Ende Januar erscheinen soll. Laut Label ist sie auch bereits im Lager angekommen und wird pünktlich zum Release versendet. Es gibt drei verschiedene limitierte Vinylfarben plus schwarzes Vinyl. So weit so gewöhnlich.
Das Besondere an der Angelegenheit: die Band wurde bislang nicht bekannt gegeben! Das Mock-Up des Covers besteht lediglich aus einem schwarzen Hintergrund mit einem weißen Fragezeichen darauf. Zwar habe ich angesichts der Releases des Labels von Bands wie Mono, envy, Psychonaut, Year Of No Light oder natürlich The Ocean eine ungefähre Vorstellung, worauf ich mich musikalisch einlasse. Trotzdem bedeutetet es im Endeffekt: als Kund*in kaufe ich tatsächlich die Vinyl im Sack. Die Preise liegen zwischen 19 und 27 Euro.
Als großer Fan des Labels – laut Discogs stehen mehr als 40 Releases von Pelagic Records in meiner Sammlung – finde ich die Aktion aber durchaus äußerst spannend. Der Preis ist recht überschaubar und dass mich ein Release des Labels musikalisch komplett enttäuscht, kann ich mir eigentlich kaum vorstellen. Aus diesem Grund habe ich auch ohne groß Nachzudenken auf den Preorder-Button geklickt und bin sehr gespannt, welcher Release mich nach dem Auspacken des Pakets tatsächlich erwartet. Ich werde an dieser Stelle bzw. auf meinem Instagram-Kanal davon berichten.
Ach so… für all diejenigen, die den Newsletter von Pelagic Records nicht abonniert haben: der Release kann regulär ab kommenden Freitag, den 20. Januar, vorbestellt werden – sofern die Editionen nicht bereits ausverkauft sind natürlich.