Vinyl des Monats: DITZ - Never Exhale

Vinyl des Monats Januar und aktuelle Plattentipps

Der erste Monat des neuen Jahres ist bereits voll mit verdammt guter Musik. Darüber hinaus stehen unglaublich viele hochwertige Alben in den Startlöchern, die bereits vorbestellt werden können. Da fällt es mir grad tatsächlich schwer den Überblick zu behalten. Neben den im Artikel zu Beginn des Jahres vorgestellten Highlights, sind jüngst neue Alben von Kadavar, Scowl, Press Club, Amenra, Lucy Dacus, den Viagra Boys oder – ganz frisch – Black Country, New Road angekündigt worden.

VINYL DES MONATS: DITZ – NEVER EXHALE

Die erste Vinyl des Monats kommt von einer Band, die ich bis vor kurzem nicht auf dem Schirm hatte. Da ich mich im Frühjahr spontan gegen einen Besuch des Idles-Gigs in der Sporthalle Hamburg entschieden habe, habe ich DITZ als Vorband leider verpasst. Das bereute ich sich schlagartig mit dem Erscheinen der Vorab-Single ‚Taxi Man‘ im November.

Der Song war der perfekte Vorbote für ein absolutes Monster von einem Album. Diese brachiale Mischung aus Noise und Postpunk ist nicht immer einfach zu konsumieren, lässt mich stellenweise aber sprach- und/oder atemlos zurück. Das klingt häufig nach einer noisigen Variante der Idles, kommt aber noch düsterer und brachialer daher. In einigen Rezensionen ist vom Kopf und der Betonwand die Rede. Nicht zu Unrecht. Untermalt wird das von einprägsamen und ausdrucksstarken Lyrics, die im Ohr hängen bleiben. Sowieso ist es faszinierend zu hören, welche Wirkung die Songs mit der Zeit entfalten. ‚Smells Like Something Died in Here“ sei hier exemplarisch genannt. Der fast schon beklemmende Tenor geht einem aller Brachialität zum Trotz einfach nicht aus den Ohren. Und am Ende der Seite setzt man die Nadel direkt wieder in die erste Rille.

Im Februar hole ich dann auch das Liveerlebnis nach. Am Valentinstag spielen DITZ in Hamburg. Ausgerechnet. Ob ich meine Verlobte wohl dazu bekomme, mich dorthin zu begleiten?

Die Termine im Überblick:

  • 10. Februar Berlin | Lido
  • 14. Februar Hamburg | KENT Club
  • 15. Februar Leipzig | UT Connewitz
  • 20. Februar München | Kranhalle
  • 4. März Köln | Gebäude 9

Dinked Edition mit Socken und Lufterfrischer

Hierzulande könnt ihr das Album entweder auf schwarzem oder pinkem Vinyl erwerben. Leider ist die Platte recht teuer, in der Regel müsst ihr zwischen 35 und 40 Euro hinblättern. Harter Tobak für eine Einzelvinyl. Ich habe mir die Vinyl daher in UK gegönnt, denn dort gibt es eine schicke Dinked Edition auf marbled purple Vinyl. Ob man die Socken und den Lufterfrischer im Banddesign, die der Edition beiliegen, unbedingt benötigt, sei mal dahingestellt. In diesem Fall empfand ich sie als lustiges Gimmick.

VINYL DEs Monats
Ditz - Never Exhale

DITZ – Never Exhale

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Weitere Plattentipps aus dem Januar

Lambrini Girls – Who Let The Dogs Out

Die erste Hypeband des jungen Jahres. Und womit? Mit Recht! Es ist die erste Neuerscheinung, die in diesem Jahr auf meinem Plattenteller gelandet ist. Die Lambrini Girls vermengen ehrliche Texte über toxische Beziehungen, Ausbeutung im Patriarchat oder Körperideale mit wütendem Riot Grrrl-Punk der Marke Bikini Kill. Einfach eine verdammt geile Scheibe!

PLATTENTIPP 1

Lambrini Girls – Who Let The Dogs Out

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Alarmsignal – Insomnia

An dieser Stelle könnte natürlich auch das Turbostaat-Album stehen, aber das hat auch so bereits sehr viel mediale Aufmerksamkeit erhalten. Vollkommen zurecht natürlich. Fast noch mehr als ‚Alter Zorn‘ hat mich das neue Album von Alarmsignal in den ersten Wochen des Jahres gepackt. So wie ‚Insomnia‘ muss Deutschpunk im Jahre 2025 klingen. Nicht nur politisch und höchstaktuell in den Texten, sondern voller Abwechslung im Sorgwriting und mit grandiosen Features von Sebastian Madsen, Sarah Lesch oder Chris Kotze.

PLATTENTIPP 2

Alarmsignal – Insomnia

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Heisskalt – Vom Tun und Lassen

Weil es so schön ist, schiebe ich direkt ein zweites deutschsprachiges Album hinterher. Und welche Bandbreite die Band sieben Jahre nach dem letzten musikalischen Lebenszeichen abbildet, ist schon sehr beeindruckend. Manchmal erinnert das an Muff Potter, stellenweise wird es sanft und atmosphärisch, um dann wieder brachial in Richtung Hardcore auszubrechen. Schön, dass diese Band wieder da ist! Ach, und wenn ihr eine der verschiedenen farbigen Vinyleditionen ergattern möchtet, solltet ihr euch ranhalten, denn sie sind vielerorts bereits ausverkauft.

PLATTENTIPP 3

Heisskalt – Vom Tun und Lassen

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Pastel – Souls In Motion

Ich bin nie der größte Britpop-Fan gewesen, doch das Debütalbum der Jungs aus Manchester ist eben einfach wahnsinnig gut. Ich lege mich fest: von dieser Band wird man in naher Zukunft noch eine Menge hören! Falls ihr etwas für Oasis und Co. übrig habt, solltet ihr unbedingt in ‚Souls In Motion‘ reinhören. Seitdem die Band 2022 im Vorprogramm von Liam Gallagher aufgetreten sind, sind sie angeblich sogar dessen neue Lieblingsband. Das mag aber auch nur die Erfindung eines umtriebigen PR-Managers sein. Trotz alledem eine tolle Scheibe!

PLATTENTIPP 4

Pastel – Souls In Motion

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Jasmine.4.t. – You Are The Morning

Noch so ein wirklich spannendes und wundervolles Debütalbum. Produziert wurde das Album von Julien Baker, Phoebe Bridgers und Lucy Dacus, die mittlerweile als boygenius verdammt erfolgreich sind. Deren Einflüsse sind dabei unüberhörbar, doch das Album hat weitaus mehr zu bieten als bloß bekannte Produzentinnen. Ein tolles Singer-Songwriter Album voller Wärme, das einfach in den Ohren hängen bleibt. Auch die Texte von Jasmine, die sich vor wenige Jahren als trans outete, über Queerness, Freundschaft und Liebe solltet ihr euch beim Hören unbedingt zu Gemüte führen.

PLATTENTIPP 5

Jasmine.4.t. – You Are The Morning

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Glacier – A Distant, Violent Shudder

Ich habe bereits eine Platte von Glacier in meiner Plattensammlung stehen. Dass die Band etwas Neues rausgebracht hat, ist dennoch komplett an mir vorbeigegangen. Bis zu einem Newsletter von Wolves & Vibrancy Records, die leider Mitte Januar verkündet haben, dass das Label bald der Vergangenheit angehört.

Streng genommen dürfte das Album an dieser Stelle nicht aufgeführt werden, da es bereits im letzten Jahr erschienen ist. Aber es hat direkt mit dem ersten Hören mein Herz erobert und hat mich seitdem den ganzen Monat Januar begleitet. Der atmosphärische Post-Metal der Band, der rein instrumental daher kommt, passt auch einfach perfekt zur graukalten Jahreszeit hier oben in Norddeutschland.

Im Plattenladen ist die Vinyl übrigens eher schwierig erhältlich, dafür bekommt ihr sie direkt beim Label. Dort gibt es grad auch einige coole Scheiben im Sale, u.a. die grandiosen Alben von Soldat Hans.

PLATTENTIPP 6

Glacier – A Distant, Violent Shudder

Mogwai – The Bad Fire

Wem der Post-Metal von Glacier etwas zu gitarrenlastig und heavy ist, dem sei das aktuelle Album der Postrock-Koryphäen von Mogwai ans Herz gelegt. Ich gebe zu, dass ich zu Beginn etwas schwer in das Album reingekommen bin. In den 10 Songs, die sich auf fast eine Stunde Spielzeit erstrecken, gibt es verdammt viel zu entdecken – neben (teils verzerrtem) Gesang gibt es hier elektronische Elemente neben brachialen Riffs und luftigen Indie-Parts. Diese Platte will erobert werden, was mit jedem Durchgang auf dem Plattenteller besser gelingt.

PLATTENTIPP 7

Mogwai – The Bad Fire

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