Pabst legen am heutigen Freitag Album Nummer drei vor. Und was soll ich sagen: ich bin Fan der drei Jungs aus Berlin seitdem sie 2016 mit „Skinwalker“ ihre erste Ten Inch veröffentlicht haben. Es gibt immer wieder Bands, bei denen ich mich frage, warum sie nicht längst größer sind und mehr Aufmerksamkeit bekommen als sie tatsächlich auf sich ziehen. Pabst sind so eine Band. Warum spielen sie am Sonntag im Lido (nicht falsch verstehen, das Lido ist ein toller Club!) und nicht in der ausverkauften Columbiahalle vor 4000 begeisterten Menschen? Verdient hätten sie es.
Aber zurück zu Album Nummer drei, das den Titel „Crushed By The Weight Of The World“ trägt. Bereits auf den Vorgängeralben hat die Band einige echte Hits geschaffen, wie z.B. „Shake The Disease“ oder „Ibuprofen“, die auf keiner Indieparty fehlen sollten. Auf „Crushed By The Weight Of The World“ knüpfen sie daran nahtlos an. Wieder einmal schaffen Pabst Melodien, die stilsicher im Ohr hängen bleiben. Das Besondere an den Songs ist, dass sie auch nach zig Durchläufen niemals nerven. Dafür ein großes Kompliment!
Vinyl der Woche mit soziologischem Anspruch
Neben der musikalischen Untermalung sollten Hörer*innen die Lyrics niemals aus den Ohren verlieren. In den 12 Songs machen sich die Jungs Gedanken über das eigene „Erwachsenwerden“ und die Wut und Angst einer Generation. Vor der Zukunft. Der eigenen Ohnmacht. Dem ganzen „Gewicht der Welt“, das auf uns lastet. In „No Future? No Thanks“ heißt es:
What the hell have I achieved
Besides remembering how it feels
To know I’ve wasted another year
Im Pressetext ist sogar von einem „textlich wie musikalisch fast schon soziologisch ambitioniertem Werk“ die Rede. Vielleicht gefällt mir die Platte als ehemaligem Soziologie-Studenten samt Diplom an der Wand deshalb so gut. Die Lyrics kleidet die Band dabei aber nicht etwa in befindlichkeitsfixierte Depri-Tracks, sondern in tanzbaren Powerrock (ist das ein Begriff?). Highlights sind für mich das grandiose „Locker Room“, das sich unfassbar tief in die Gehörgänge frisst ohne da jemals wieder rauszuwollen, ‚Shoulder To Cry“, das auch auf den letzten Queens Of The Stone Age LPs gut aufgehoben wäre und „Daddy’s Boy“:
I’ve inherited the earth, I am privileged as fuck
Always under fire, on the verge of giving up Zero things to say but never shutting up I’m the great manipulator, I’m a motherfucking god, I amLimitierte Vinyl im Bandshop
„Crushed By The Weight Of The World“ erscheint auf verschiedenen Vinylvarianten. Im Onlineshop der Band bekommt ihr das Album auf Glow-In-The-Dark Vinyl – wahlweise auch mit Shirt oder Hoodie und Fanzine. CD und Kassette gibt es im Bandshop ebenfalls zu erwerben. Beim Plattenhändler eures Vertrauens gibt es die schwarze Variante oder die Indie Exclusive Edition auf Curacao Vinyl (u.a. bei Green Hell gefunden, ansonsten scheint sie bereits weitgehend vergriffen zu sein).