In A.A. Williams habe ich mich quasi sofort verliebt als sie vor vier Jahren mit ihrer selbst betitelten EP auf der Bildfläche erschien. In ihre Stimme meine ich damit natürlich. In den letzten Jahren folgten ihr Debütalbum, die EP „Arco“, eine in der Pandemie entstandene Sammlung an Coversongs namens „Songs From Isolation“ und eine Ten Inch mit einer meiner Lieblingsbands. Den Postrockgöttern Mono aus Japan.
Mit der Band war A.A. Williams im August im Vorprogramm auf Tour. Zuvor spielte sie auch bereits im Vorprogramm von härteren Bands wie Amenra oder Cult Of Luna, in das die melancholische Darbietung von A.A. Williams, die eine klassische Ausbildung an Klavier und Cello absolviert hat, erstauntlich gut reinpasst.
Baby Melancholie – Postrock meets Gothic
Auf ihrem neuen Album „As The Moon Rests“ zelebriert sie einen melancholischen Mix aus Postrock und Gothic, der von schweren Gitarren und epischen Streichern getragen wird. Natürlich werden hier in Rezensionen immer wieder Vergleiche zu Chelsea Wolfe oder Emma Ruth Rundle gezogen, was einerseits genrebedingt naheliegend und passend ist, der Künstlerin aber nicht im Ansatz gerecht wird. Für mich ist A.A. Williams eine der aktuell spannendsten Singer-Songwriterinnen, von der hoffentlich noch viel zu hören sein wird.
Es gibt immer wieder Kritiken, die ihren Songs mangelnde Abwechslung vorwerfen, immerhin ist das aktuelle Album etwas länger als eine Stunde. Finde ich dennoch totalen Quatsch, wenn ich ehrlich bin. Das Album ist keine Platte für nebenbei. Unterstützt von ihrer nahezu engelsgleichen Stimme schaffen die 11 Songs eine düster-melancholische Atmosphäre, die einen komplett in ihren Bann zieht. So wie es typisch ist für guten Postrock. Wären es da draußen nicht 23 Grad würde ich sagen, „As The Moon Rests“ ist die perfekte Platte für den jetzigen Herbst.
Eine kurze Anmerkung zum Schluss: Im Dezember kommt A.A. Williams solo mit Karen Park im Vorprogramm für vier Termine nach Deutschland, u.a. spielt sie in Berlin im gemütlichen Urban Spree.
Vinyl der Woche: zwei Farbvarianten reichen!
Im Gegensatz zu der ausufernden Auswahl an Farben bei Birds In Row, erscheint die aktuelle Vinyl der Woche lediglich in zwei verschiedenen Farben: zum einen auf schwarzem und weißen Doppelvinyl und in der limitierteren Indie Exclusive-Variante auf goldenem Doppelvinyl – jeweils im Gatefoldcover. Eine klassische schwarze Farbvariante gibt es bislang nicht. Wem das etwas zu langweilig ist, der hat im Labelstore von Bella Union die Möglichkeit die Platte in der Edition auf goldenem Doppelvinyl plus signiertem Print zu erwerben.
vinyl der woche