Ein Fan der legendären Punkband The Clash ist in Großbritannien einem Verkäufer von gefälschten Vinyl Schallplatten auf die Schliche gekommen. Der simple Grund: die Soundqualität der gekauften Vinyl lag weit unter seinen Ansprüchen an eine neuwertige Ausgabe. Er beschwerte sich daraufhin beim Verkäufer, bei dem er die Platte online gekauft hatte, und verlangte sein Geld für die in seinen Ohren minderwertige Vinyl zurück. Als dieses Anliegen abgelehnt wurde, beschwerte sich der Käufer bei zuständigen „Trading Standards Officers“. Auf deutsch bedeutet das so viel wie „Beauftragte für Handelsnormen“ – ihre Aufgabe: Verbraucher und Unternehmen zu schützen, indem ein sicheres und faires Handelsumfeld hergestellt wird.
Nach der Beschwerde erwarben die benachrichtigten Trading Standard Officers beim beschuldigten Verkäufer Richard Hutter online zwei Vinyl Schallplatten. Es handelte sich um „Appetite For Destruction“ von Guns N’Roses sowie „Songs For The Deaf“ von Queens Of The Stone Age. Beide stellten sich als Fälschungen heraus. Daraufhin wurde bei Richard Hutter eine Hausdurchsuchung beantragt. Zudem wurden Telefon und Laptop sicher gestellt. Erst durch diese Schritte kamen die Ermittler dem Ausmaß der angebotenen Fälschungen auf die Spur.
Mehr als 1000 gefälschte Vinyl Schallplatten im Umlauf
Alleine bei eBay stellte er 1200 Vinyl Schallplatten zum Verkauf ein. Darüber hinaus erfolgte der Verkauf über die eigene Webseite. Insgesamt soll Richard Hutter in einem Zeitraum von sechs Jahren mehr als eine Million britischer Pfund mit dem Verkauf von Bootlegs umgesetzt haben. Darunter die üblichen Klassiker von den Beatles oder Pink Floyd, aber auch neuere Releases wie z. B. von Amy Winehouse. Bis zu 35 GBP sollten Kund*innen für die Fälschungen bezahlen. Beziehungsweise haben dieses ja auch getan. Bis zur Beschwerde des The Clash-Fans.
Auch wenn Richard Hutter zunächst behauptete, dass er sich nicht darüber im Klaren war, dass es sich um gefälschte Vinyl Schallplatten handelt, bekannte er sich am Ende schuldig. Ein Gericht im südenglischen Bournemouth verurteilte ihn zu einer auf 24 Monate ausgesetzten Freiheitsstrafe auf Bewährung und der Ableistung von 250 Sozialstunden. Außerdem wurde eine Einziehungsanordnung in Höhe von 373.000 britischen Pfund erlassen.