Mit Schallplatten lässt sich die Welt retten. Naja, zumindest ein ganz kleines bißchen! Um auf die Zerstörung des Regenwalds aufmerksam zu machen, hat der World Wide Fund for Nature (WWF) eine Aktion ins Leben gerufen, bei der die Schallplatte im Mittelpunkt steht.
Die Idee hinter der Kampagne ist einfach: Man lässt die Stimme des Waldes in Person eines Jatobá-Baums zu Wort kommen und seine Geschichte erzählen. Der Urwaldriese erzählt aus seinem Leben, von der Tatsache, dass viele seiner Artgenossen hinterhältig abgeholzt werden und bittet um den Erhalt seiner Heimat. Auf der eigens eingerichten Webseite könnt ihr seiner Geschichte lauschen. Umgeben wird das Ganze von den Geräuschen des Regenwaldes, die der kalifornische Bio-Akustiker Bernie Krause speziell für das Projekt aufgezeichnet hat.
Das Besondere an der Marketingaktion ist aber, dass die Geschichte des Jatobá-Baums auf eine Schallplatte aus Holz geschnitten wurde. Die Form der Schallplatte gleicht einem Baumstamm. Die Rillen der Schallplatten ergeben quasi die typischen Jahresringe eines Baumes. Und wer an dieser Stelle die Frage stellt, ob das Ganze denn auch funktioniert, also auf einem ganz normalen Plattenspieler abspielbar ist: Ja, ist es!
Ich spare es mir an dieser Stelle mal, euch zu erklären, wie die Schallplatte hergestellt worden ist. Nur so viel: Für alle Beteiligten war es eine ungewöhnliche Herausforderung. Das verwendete Holz ist vom Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziert (mehr Infos über die Zertifizierung auf der Webseite). Den Rest erklärt das folgende Video auf anschauliche Art und Weise:
Die Auflage der Schallplatten ist streng limitiert. Wäre ja auch Unsinn einen halben Regenwald abzuholzen, um mehrere tausend Stück zu produzieren, nicht wahr? Die Schallplatten, von der jede ein Unikat darstellt, kommen in fünf verschiedenen Cover-Designs daher.
Käuflich zu erwerben sind die Schallplatten leider nicht. Ein Teil wird versteigert und der Großteil der Exemplare geht an Musiker, DJs und Radiostationen, um das Projekt auf möglichst vielen Kanälen bekannt zu machen. Und natürlich um Spenden zu sammeln. Unter anderem konnte Genesis-Gründer Peter Gabriel bereits als Unterstützer gewonnen werden.
Der Regenwald ist in Gefahr – jetzt spenden!
Dass der Regenwald in seiner Existenz bedroht ist, dürfte vielen Lesern bereits bekannt sein. Jede Minute geht am Amazonas eine Waldfläche von vier Fußballfeldern verloren. Die Politik scheint nicht fähig oder schlicht und ergreifend nicht willens zu sein, etwas gegen diesen Zustand zu tun – anders lautender Bekundungen zum Trotz. Der größte verbliebene Regenwaldblock erstreckt sich (noch) über neun Staaten Südamerikas. Die Artenvielfalt ist überragend, über 40.000 Pflanzenarten, 427 Säugetierarten, 1.294 Vogelarten sowie über 3.000 verschiedene Fischarten konnten hier identifiziert werden – und das obwohl große Gebiete noch nahezu unerforscht sind. Nicht umsonst werden die Amazonas-Regenwälder häufig als „Kronjuwelen der Weltnatur“ bezeichnet.
Also tut mir den Gefallen und teilt diese spannende Aktion des WWF auf Facebook, Twitter, Instagram oder wo auch immer ihr mit einem eigenen Profil vertreten seid. Oder spendet einfach direkt eine kleine oder große Summe für den Schutz des Waldes. Jatobá wird es euch danken!