Sommerloch adé. Wieder ein paar schicke Scheiben dabei diese Woche. Und nach Tocotronic letzte Woche, kommt das Album der Woche doch tatsächlich wieder aus deutschen Landen. Aus Ingolstadt genauer gesagt…
Slut – Alienation
Seit Wochen, vielleicht auch Monaten freue ich mich auf die Veröffentlichung von „Alienation“. Seit jenem Moment, als ich erfahren habe, dass die Ingolstädter Jungs ein neues Album heraus bringen, denn ihre Musik begleitet mich schon eine ganze Weile. Weit mehr als zehn Jahre, auch wenn es mich wirklich erschreckt, wenn ich diese Zahl ausgeschrieben vor mir sehe. Wo ist die Zeit geblieben? Nun ja, „Nothing Will Go Wrong“ gehört für mich jedenfalls immer noch zu den besten fünf englischsprachigen Alben, die je von einer deutschen Band aufgenommen worden sind. Aber auch der Rest kann sich mehr als sehen bzw. hören lassen. Slut sind eine der wenigen Bands, die es schaffen eingängige Popmelodien und experimentelle Rockelemente miteinander zu verbinden. Die Erwartungshaltung war dementsprechend hoch. Beziehungsweise ist es immer noch, denn ein abschließendes Urteil werde ich nach einem halben Dutzend Hördurchgängen nicht abgeben. „Alienation“ wirkt noch ein Stück weit abwechslungsreicher als der Rest der Diskografie, sogar experimentelles Gefrickel ist da zwischendrin zu hören. Aber wie schreibt die wunderbare Juli Zeh so passend auf der Webseite der Band: „Über Alienation zu reden, gleicht dem Ansinnen, Zeitgeist mit dem Strohhalm zu trinken.“ Zu schreiben ebenso, deswegen höre ich an dieser Stelle auf. Nur eines noch. Die Spex schreibt am Ende ihrer Rezension: „Eine gute Indierockband ist eine gute Indierockband ist eine gute Indierockband„. Wenn man dem gut noch ein „verdammt“ voran stellt, stimme ich dem hundertprozentig zu. Unbedingt anhören, liebe Leser!
Travis – Where You Stand
Noch so eine Band, die ich schon seit einer halben Ewigkeit kenne. Im Gegensatz zu Slut habe ich allerdings irgendwann das Interesse an Travis verloren. Das könnte sich mit dem aktuellen Album „Where You Stand“ wieder ändern. Das gibt es übrigens in einer Super Deluxe Vinyl Edition mit T-Shirt, Bonus-DVD, Fotos etc.
Julia Holter – Loud City Sound
Seit „Ekstatis“ einer der absoluten Lieblinge des Musikfeuilletons. Auch beim neuen Album hat sich das nicht geändert. Spex, Pitchfork, The Wire und Co. überschlagen sich mit Lob, eine wirklich schlechte Rezension habe ich bislang nicht finden können. Eine „experimentelle Mischung aus Kammerpop, Elektronik und Musical“ schreibt laut.de. Ist das nun ein Qualitätsmerkmal für sich? Das versuche ich gerade noch herauszufinden…
Bloc Party – The Next Wave Sessions EP
Ich scheine irgendwie einer der wenigen zu sein, der den aktuellen Klängen von Bloc Party immer noch sehr viel abgewinnen kann und nicht nach „Silent Alarm“ mit dem Gutfinden aufgehört hat. Auch die Nextwave Sessions EP wird aller Voraussicht nach den Weg in meinen Plattenschrank finden. Unter anderem auch wegen dem schönen Artwork der Scheibe.
Laura Veirs – Warp & Weft
Ein ziemlich gutes Album, so viel vorweg. 60 Songs soll Laura Veirs für das Album geschrieben haben. 12 haben es darauf geschafft. Sind die übrigen 48 auch derart hochwertig, freu ich mich schon auf die kommenden Alben oder B-Seiten.
Porcelain Raft – Permanent Signal
Vor zwei Jahren ist Porcelain Raft mit seinem Debütalbum auf der Landkarte des Dreampop aufgetaucht. Die Kritiken waren grandios, das Album entwickelte sich zu einem Liebling der Indiefans. Vom Zweitwerk kenne ich bislang nur den Opener „Think Of The Ocean“, dessen elektronische Verträumtheit mir sehr sehr gut gefällt. Ich bin gespannt auf den Rest, auch wenn es auffällig ist, dass die bisherigen Kritiken für „Permanent Signal“ äußerst mittelmäßig ausfallen.
The Drowning Men – All Of The Unknown
Drittwerk des Quintetts aus Kalifornien. Sie sind gerade auf dem Highfield Festival aufgetreten. Auf der Webseite des Festivals steht geschrieben, „dass man zurzeit kaum ehrlichere Bands aus dem Punkrock-Universum findet. Ihre Songs, Ihre Melodien, Ihre Art kommen der von Größen wie The Gaslight Anthem nahe, ihre Musik berührt das Herz und verschafft lang ersehnte Verschnaufpausen.“ Ich übernehme das an dieser Stelle einfach mal so. Vielen Dank!
In The Valley Below – The Belt
Arts & Crafts. Ja, Feist und Broken Social Scene, schon klar, aber auch „In The Valley Below“ stehen bei dem kanadischen Label unter Vertrag. Indie-Elektro-Pop. Dream-Pop. Wie auch immer man die Musik des Duos bezeichnen mag, ihr könnt euch ungefähr vorstellen, in welche Richtung es geht.
Tired Pony – The Ghost Of The Mountain
Tired Pony. Stimmt, bei dem Namen klingelt was, das ist doch diese „Supergroup“ um den Snow Patrol-Sänger. Hat mich nie so wirklich interessiert. Wird es auch in Zukunft nicht. Songs, die für den Fahrstuhl geschrieben worden sind. Oder die H&M-Umkleidekabine.