Als ich die Nachricht gelesen habe, dass Jack White mit „Lazaretto“ einen Rekord für die meistverkaufte Anzahl an Vinyl in der ersten Woche aufgestellt hat, war ich zunächst verwundert. Nicht darüber, dass sich das Album des Vinylzauberers wie warme Semmeln verkauft, sondern über die genannte Zahl. 40.000 Exemplare? Das haben die Beatles doch zu ihren besten Zeiten in zwei Minuten verkauft, oder nicht? Die Erklärung für den Rekord ist simpel.
Die Musikbranche hat erst im Jahre 1991 damit angefangen, den Verkauf von LPs zu zählen. Zu jenem Zeitpunkt war das Medium Vinyl bereits im Niedergang begriffen. Kein Wunder also, dass Pearl Jam, die von ihrem Album „Vitalogy“ 1994 in der ersten Woche überschaubare 34000 Exemplare auf Vinyl absetzten, bislang den Rekord hielten. Dass ausgerechnet Jack White diesen Rekord nun pulverisierte dürfte kaum verwundern. Seine Leidenschaft für Vinyl hat sich offensichtlich auf seine Fans übertragen.
40.000 Mal ging sein Album auf Vinyl über den Ladentisch. Insgesamt verkauften sich 138.000 Exemplare von „Lazaretto“, was sogar für Platz 1 der US Billboard Charts reichte. Nur kurz zum Vergleich: Jack Whites Vorgängeralbum „Blunderbuss“ war 2012 die meistverkaufte Vinyl des Jahres – mit insgesamt knapp 33.000 verkauften Exemplaren!
Diese Zahl hat Jack White nun in nur einer Woche übertroffen. Einen eindeutigeren Beweis für die Rückkehr von Vinyl dürfte es kaum geben. Nicht umsonst zeigte sich Patrick Carney von den Black Keys in einem Interview kürzlich begeistert von der Tatsache, dass vom aktuellen Album „Turn Blue“ 100.000 Kopien auf Vinyl gepresst worden sind. Die Schallplatte ist wieder da!