Jazzliebhaber dürften momentan aus dem Feiern kaum mehr heraus kommen. Nicht nur, dass das geradezu legendäre Blue Note Records, das als eines der einflussreichsten und populärsten Plattenlabels des Genres gilt, in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag feiert. Zu diesem Anlass hat das Label eine Vinyl Initiative gestartet, in deren Rahmen bereits seit März monatlich 5 Labelklassiker neu und remastered auf LP erscheinen.
Bereits 1939 ist Blue Note Records in New York gegründet worden und hat sich mit der Zeit zu einem der bedeutetendsten Label weltweit entwickelt. Insbesondere in den 50er und 60er Jahren erschienen zahlreiche Alben, die heute als Klassiker bezeichnet werden können oder sogar müssen. Der erste Hit des Labels war „Summertime“ von George Gershwin – bis heute der meistgecoverte Jazz- und Popstandard! Aber auch Namen wie Thelonious Monk, der seine erste Aufnahme bei Blue Note veröffentlichte, Miles Davis, Sonny Rollins oder John Coltrane sind Musikfans bis heute ein Begriff. Auch wenn sie alle nur kurz bei Blue Note unter Vertrag standen, ist der Einfluss des Labels immens. Selbst wer sich mit den Künstlern des Labels nie direkt beschäftigt hat, wird viele Aufnahmen als Samples aus den Bereichen Rap oder Trip Hop kennen.
Vinyl Reissues
Die Vinyl Initiative „Back to Blue“ zum 75jährigen Bestehen des Labels nahm bereits vor zwei Jahren ihren Anfang, als begonnen wurde, eine kuratierte Auswahl an Aufnahmen aus dem Backkatalog zu remastern. Der Plan war bzw. ist es jeden Monat fünf Veröffentlichungen auf Vinyl auf den Markt zu bringen. Beginnend im März 2014 und endend im Oktober 2015 werden so insgesamt 100 Alben neu auf LP erscheinen. Jazzfans haben also eine Menge Anlass, sich zu freuen! Den Gesamtüberblick über alle bisherigen und anstehenden Releases findet ihr selbstverständlich auf der Webseite von Blue Note Records. Preislich liegen die einzelnen Alben irgendwo zwischen 20 und 30 Euro.
Wer sich näher mit der ereignisreichen Geschichte des Labels beschäftigen möchte, dem sei an dieser Stelle das Buch „Blue Note Records: The Biography“ von Richard Cook aus dem Jahre 2003 ans Herz gelegt.