Die Szene aus der Buchverfilmung ‚American Psycho‘, in der Patrick Bateman zu den Klängen von Huey Lewis And The News sein Opfer ermordet, kennen vermutlich viele. Doch was hört ein Serienmörder eigentlich im realen Leben? Bzw. was für Alben stehen wohl in seiner Plattensammlung?
Vor knapp 2 Wochen hat Noble Records auf seinem YouTube Kanal ein Video gepostet. Kurz zur Einordnung: Noble Records ist ein Plattenladen in Charlotte, North Carolina, der in den sozialen Medien sehr aktiv und auch beliebt ist – auf YouTube und Instagram folgen dem Plattenladen jeweils mehr als 100.000 Personen. Das Video trägt den Titel ‚I Bought A Serial Killers Record Collection‘, zu deutsch also: Ich habe die Plattensammlung eines Serienmörders gekauft.
Der Besitzer dieser Plattensammlung mit dem Namen Scott Williams aus der Nähe von Charlotte hat zwischen 1997 und 2006 drei Frauen ermordet. Im Jahre 2008 ist er für diese Verbrechen und weitere Straftaten wie Kidnapping, Vergewaltigung und sexuellen Missbrauch zu dreimal lebenslänglich verurteilt worden.
Welche Platten besitzt ein Serienmörder?
In den ersten Minuten des Videos erklärt Dillon von Noble Records, wie er überhaupt an die Plattensammlung rangekommen ist. Wie in jedem Plattenladen kommen fast täglich Menschen mit Platten vorbei oder rufen an, weil sie Vinyl zu verkaufen haben. So auch hier. Dass aber jemand am Telefon direkt fragt, ob man die Plattensammlung eines Serienmörders kaufen möchte, ist ungewöhnlich. Doch Dillon zögert keinen Moment. Seine Begründung: „Je seltsamer die Person, desto besser die Platten!“
Die Person am Telefon half der Familie zu der Zeit, die Habseligkeiten von Scott Williams zu veräußern. Schließlich hat er im Gefängnis keine Verwendung mehr dafür. So eben auch für die Plattensammlung. Doch was hört eine solche Person denn nun für Musik auf Vinyl?
Dillon wirkt fast schon enttäuscht, wenn er sagt, dass die Auswahl recht normal gewesen sei. Neben Platten von Johnny Cash oder Barbara Streisand enthielt die Plattensammlung gleich sechs Exemplare von Michael Jackson’s Thriller. Was auch immer das jetzt über Scott Williams aussagt. Dafür enthielt die Sammlung nur eine Metal LP. Denn das gängige Vorurteil ist klar: Serienmörder hören mit Sicherheit harte Metalmusik. Genauso wie Amokläufer grundsätzlich Counterstrike spielen. Dillon’s Fazit über die Plattensammlung: „Die LPs sind Alltagszeugs. Nichts Rares, nichts Cooles.“
Zumindest eine Platte aus der Sammlung hat Dillon für sich behalten: ein Album der 70er Band Mama Lion. Seiner Meinung nach die einzig coole der gesamten Sammlung. Das gesamte Video könnt ihr euch natürlich bei YouTube anschauen.