In der Regel eröffnen neue Plattenläden mittlerweile in hippen Bezirken oder gut erreichbaren Seitenstraßen, um ordentlich Publikum anzuziehen. Doch es gibt auch immer wieder ungewöhnliche Orte, so betreibt Sub Pop einen Plattenladen im Flughafen von Seattle. Das ist aber nichts im Vergleich zu dem jüngst eröffneten Plattenladen von Myles Greenwood. Rubber Ducky Records (übersetzt so viel wie Quitscheentchen) ist auf einem Kanalboot beheimatet.
Auf diesem beherbergt der Betreiber etwa 2000 Platten, ein Großteil davon gebrauchtes Vinyl aus dem Elektrobereich. Mit dem Boot schippert Myles über den Leeds und Liverpool Canal und möchte in den kommenden Wochen und Monaten an verschiedenen Orten Halt machen. Reguläre Öffnungszeiten gibt es nicht, der Laden wird nach vorheriger Terminabsprache geöffnet. Neben dem Plattenangebot gibt es auch ein Café und eine Radioshow an Bord.
Der Grund, warum Myles Greenwood überhaupt auf die Idee kam einen eigenen Plattenladen zu eröffnen, war der plötzliche Corona-Lockdown. Für einen Plattenladen in der Schweiz, für den er zu Beginn der Pandemie gearbeitet hat, kaufte er 5000 Platten in UK. Durch die plötzliche Schließung der Grenzen konnte er das Land dann aber nicht mehr verlassen. Also verkaufte er die Platten auf eigene Faust und dachte sich: warum nicht einen eigenen Plattenladen eröffnen? Da Ladenflächen in Manchester und Leeds schlicht zu teuer waren, kam er auf die Idee mit dem Boot. Nach monatelanger Suche war dann auch ein passendes gefunden. Fotos über den Umbau des Schiffes könnt ihr auf dem Instagram-Account von Rubber Ducky Records anschauen.
Wenn es euch in naher Zukunft nicht auf die Insel verschlägt, könnt ihr auf Discogs im Angebot des Ladens stöbern.