Mittlerweile ist eine solche Nachricht ja fast schon zur Gewohnheit geworden, aber auch die Zahlen aus dem Halbjahresreport 2022 des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI) bestätigen die Entwicklung: der Verkauf von Vinyl Schallplatten ist nach wie vor im Wachsen begriffen. Gegenüber dem Vorjahreszeitrum sind in Deutschland 12,3% mehr Schallplatten verkauft worden.
Insgesamt beläuft sich der Marktanteil von Vinyl auf 6,2 Prozent, was das drittstärkste Umsatzsegment nach Streaming und CD darstellt. Bei einem Gesamtumsatz der Musikindustrie in Deutschland von 967 Mio. Euro im ersten Halbjahr, bedeutet dies einen Umsatz von knapp 60 Mio. Euro mit Vinyl Schallplatten. Was leider nicht aus der Statistik hervorgeht, mich aber mit am meisten interessieren würde, ist die Antwort auf die Frage, wie sich die Umsätze auf die Händler verteilen. Profitieren kleine Plattenläden ebenso von dem Boom wie die großen Player wie Amazon oder jpc?
Der Musikmarkt als Ganzes konnte im übrigen ein Umsatzplus von 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnen. 80 Prozent der Erlöse werden mittlerweile digital erwirtschaftet. Die Verkäufe von CDs sind dabei nach wie vor rückläufig, mit einem Marktanteil von 12,8% kommt das einst so populäre Medium nur noch auf das Doppelte des Vinylumsatzes. Auch wenn sich das Tempo des Umsatzrückgangs gegenüber 2021 verlangsamt hat, scheint das Ende der CD nur eine Frage der Zeit zu sein.