An diesem Freitag sind die Neuerscheinungen eher elektronisch dominiert. Austra, Gold Panda, Baths und Zomby bringen neue Alben auf den Markt. Aber auch sonst findet sich die ein oder andere erwähnenswerte Veröffentlichung.
Sigur Ros – Kveikur
Zum neuen Album der Isländer habe ich ja bereits am Freitag einen recht euphorischen Beitrag geschrieben. Viel mehr bleibt da nicht zu sagen. Album der Woche! Vielleicht noch der kurze Hinweis, dass die Vinyledition mit zusätzlicher 7“ in Deutschland doch in jedem gut sortierten Plattenladen erhältlich sein sollte. Ein Kauf lohnt sich!
Austra – Olympia
Vorgestern haben Austra im seit Ewigkeiten ausverkaufen Lido in Berlin gespielt und ein begeistertes Publikum hinterlassen. Auch die Musikpresse zeigt sich vom neuen Album, das am selben Tag erschienen ist, angetan, wobei stets die zunehmende Orientierung in Richtung Dancefloor hervorgehoben wird. Und tanzbarer als der Vorgänger ist „Olympia“ definitiv! Die auf 300 Stück limitierte Pink Vinyl ist natürlich längst ausverkauft. Die ordinäre Doppelvinyl macht sich aber auch äußerst schick in jedem Plattenregal.
Gold Panda – Half of where you live
Vor drei Jahren hat Gold Panda mit seinem Debütalbum eines, wenn nicht gar das beste elektronische Album des Jahres 2010 abgeliefert. Der Erfolg des Albums machte Gold Panda zu einem gefragten Remix-Künstler, u.a. für Caribou und Lykke Li. Das neue Album ist stark von den Reisen der vergangenen Jahre beeinflusst, die Stücke heißen nicht umsonst „Junk City II“, „Enoshima“ oder „The Most Liveable City“. „An ode to the oddities of our global corners“ schreibt Clash Music. Gefällt!
Auf Halfofwhereyoulive.com könnt ihr euch das komplette Album im Stream anhören!
Baths – Obsidian
Ähnlich wie Gold Panda erschien auch Will Wiesenfeld aka Baths 2010 auf der elektronischen Landkarte. Während Gold Panda seinen Stil nur unwesentlich verändert hat, nimmt Wiesenfeld einen Richtungswechsel vor. Auf Obsidian lebt Wiesenfeld „seine Faszination für Tod und Verfall aus„, schreibt detektor.fm und spricht trotzdem von einem „schmissigen Poptronica-Album“. Alle mir bekannten Rezensionen kommen zu einem begeisterten Fazit. Stellvertretend meint die Spex: „Denn wer sucht, kann in dieser Höhle von einem Album auch Schutz und eine Art von Romantik finden, die von einer der Sternstunden derzeitiger Popmusik zeugt.“
Zomby – With Love
33 Songs auf 2 CDs bzw drei Vinyl – mit seinem neuen Album verlangt Zomby dem Hörer Einiges ab. „Rave, Jungle, Dubstep – das ganze „Hardcore Continuum“ – sind auf „With Love“ zu einer Landschaft aus untoten Formen geworben„, schreibt die taz. „Join the darkside“, rät Drowned In Sound, „it´s unnervingly beautiful.“
Jagwar Ma – Howlin
Zum ersten Mal aufmerksam geworden auf Jagwar Ma bin ich, als sie im März in Berlin als Vorband der Foals aufgetreten sind. Trotz der undankbaren Aufgabe vor einem sich nur langsam füllenden, höchstens halbvollen Saal zu spielen, boten sie eine tolle Show. Foals-Sänger Yannis Philippakis sprach später von einer „fucking awesome band“! Versuchen Musikkritiker den Sound der Band zu beschreiben, ist immer wieder von einer „Zeitreise ins Manchester der späten 80er/frühen 90er“ die Rede. Die Stone Roses und Happy Mondays werden als Referenz angeführt. Könnte schlimmer sein…
These New Puritans – Field of Reeds
„Field of Reeds“ ist das dritte Album der Jungs aus England, die bislang selbst in ihrer Heimat unter dem Radar der Aufmerksamkeitsindustrie umher geflogen sind. Das könnte und sollte sich mit diesem Album ändern! Pitchfork.com hat „Field of Reeds“ jüngst in seine Kategorie „Best New Music“ aufgenommen. „Das neue Album bewegt sich wieder gekonnt zwischen experimentierfreudigem Indie-Pop, 20th Century Avantgarde und Neoklassischen Elementen a la Max Richter oder Olafur Arnalds.“ Ja, sorry, das kommt aus dem Pressetext, haut aber trotzdem hin. Bildet euch einfach selber eine Meinung…
Eleanor Friedberger – Personal Record
Eleanor Friedberger war mit ihrem Bruder Matthew mal die eine Hälfte der Fiery Furnaces. Mit „Personal Record“ bringt sie nach 2011 ihr zweites Soloalbum heraus. Pitchfork beschreibt sie als „a perfect cross between Patti Smith, Stephen Malkmus, and a 19th century diction coach„. „Personal Record“ gibts im Online Store übrigens in zahlreichen verschiedenen Vinyl Bundles, u.a. mit Jutebeutel, Kalender und T-Shirt.