Wann genau hat der Hype eigentlich angefangen, frage ich mich beim Schreiben dieses Artikels. Das Debütalbum von Austra ist von der Kritik zwar durchaus positiv aufgenommen worden, aber wirklich gehyped worden ist das Ding vor drei Jahren nicht. Vielleicht liegt es an den zwischenzeitlichen Touren mit hypeerfahrenen Acts wie The XX oder Grimes, dass Austra mittlerweile im Hype-Olymp angekommen zu sein scheinen (sorry für das dämliche Wortspiel!). Plötzlich ist jeder Musikblog voll mit euphorischen Ankündigungen des neuen Albums in nicht ganz zwei Wochen. Das Konzert im Berliner Lido am 14. Juni, übrigens auch der Releasetag des neuen Albums, ist seit einer gefühlten Ewigkeit restlos ausverkauft.
Schenkt man Austras Plattenfirma Domino Records Glauben, ist Olympia „ein klassisches Dance-Album“ geworden, was auch immer das genau heißen mag. Vom melancholischen Goth-Electropop des Vorgängers haben die sechs Jungs und Mädels auf dem Nachfolger ein wenig Abstand genommen. Klassisch ist die von einem Piano begleitete erste Single „Home“ aber jetzt auch nicht wirklich. Und fröhliche Tanzmucke geht auch irgendwie anders. Und trotzdem kann man sich gut vorstellen, dass das Stück perfekt auf der Tanzfläche funktionieren wird. Insbesondere der mittlere Part mit Holzbläsern und treibenden Beats geht schon bei den ersten Hördurchläufen so richtig in die Füße.
Neben der Single hat die Band mit „Painful Like“ jüngst einen zweiten Song vorab ins Netz gestellt. In der Tradition der frühen „Chicago House Music“ wurde der Song live im Studio eingespielt. Auf sämtliche Loops oder Programmierung wurde verzichtet. Trotz der recht düsteren Lyrics (sie handeln vom desillusionierten Aufwachsen als Homosexuelle in einer Kleinstadt) ist der Song eher lebhaft ausgefallen. In der dazugehörigen Presseinfo wird Katie Stelmanis mit folgenden Worten zitiert: „Wir lieben dichte Harmonien und wunderschöne Melodien, jedoch lieben wir auch Techno und Dancemusic. Ich wollte diese Elemente alle miteinander vereinen.“ Über den Entstehungsprozess des neuen Albums gibts auf Stereogum übrigens ein absolut lesenswertes Interview mit Sängerin Katie Stelmanis. Aber genug geschrieben jetzt, hört einfach mal selber rein:
Olympia als Pink Vinyl
Im Online Store von Domino Records gibt es das neue Album als ganz besondere Edition. Und zwar als Pink Vinyl, limitiert auf ganze 300 Exemplare. Wenn ihr das Schätzchen also euer Eigen nennen möchtet, solltet ihr schnell zugreifen! Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass von der Scheibe jemals ein Exemplar den offiziellen Weg nach Deutschland finden wird. Wenn ihr das Album jetzt vorbestellt, erhaltet ihr übrigens nicht nur den sofortigen Download der ersten Single „Home“, sondern ebenso die großartige EP „Mayan Drums“ in digitaler Form. Die sechs Songs haben Austra zusammen mit Gina X aufgenommen. Die EP ist als 12“ exklusiv zum Record Store Day 2013 erschienen – weltweit auf 500 Stück limitiert!
Tracklist
1. What We Done?
2. Forgive Me
3. Painful Like
4. Sleep
5. Home
6. Fire
7. I Don’t Care (I’m a Man)
8. We Become
9. Reconcile
10. Annie (Oh Muse, You)
11. You Changed My Life
12. Hurt Me Now
Erscheinungdatum: 14. Juni 2013
Label: Domino Records