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Freiwillige vor: Schallplatte mit Holzkleber reinigen – das Experiment!

Vinyl reinigen mit Holzkleber
Obwohl schon seit drei Jahren bei YouTube verfügbar, geht in den verschiedenen sozialen Medien plötzlich ein Video rum, in dem zu sehen ist, wie eine Schallplatte mit Holzkleber gereinigt wird. Ja, richtig gelesen, mit Holzkleber! Mittlerweile ist das Video fast 600.000 Mal angeschaut worden. Ich muss zugeben, dass ich das Prozedere noch nicht ausprobiert habe. Und ganz ehrlich, es meinem Rega RP1 auch nicht unbedingt zumuten möchte. Trotzdem natürlich die Frage: funktioniert das tatsächlich wie im Video?
Da ich bezüglich des dargestellten Reinigungsprozesses irgendwie misstrauisch bin und sowohl an meinem Rega als auch an meinem alten Grundig-Plattenspieler mit Tangentialantrieb durchaus noch hänge, dachte ich mir, frage ich einfach die Vinyl Fantasy-Leser, die eine Menge Schallplatten-Knowhow auf sich vereinen:

  • Hat irgend jemand von euch das Prozedere bereits ausprobiert und möchte einen kleinen Bericht darüber schreiben?
  • Hat jemand von euch Lust das Ganze auszuprobieren und ein kleines Video davon zu drehen, das bei Vinyl Fantasy Mag anschließend als Beitrag erscheinen wird?
  • Habt ihr noch eine viel tollere Art, mit der ihr eure Platten von Unreinheiten befreit, und die ihr gerne vorstellen wollt?

Wenn du dich angesprochen fühlst, schreibe einfach eine Mail an sayhello@vinylfantasymag.com oder nutze die Kommentarfunktion hier oder bei Facebook. Ich bin gespannt auf eure Reaktionen! Jetzt aber zum Video, von dem hier die ganze Zeit die Rede ist:

  1. Ich kann mir das sehr gut vorstellen. Ausprobiert habe ich es noch nicht, habe es gerade das erste Mal gesehen, aber ich arbeite sehr viel mit Weißleim. Ich kaufe immer 20 Kg Eimer und fülle den Leim in eine 500 ml Flasche ab. Nach einiger Zeit muss man mal den Schraubverschluss und das Gewinde, beides Kunststoff, reinigen. Der ausgehärtete Leim lässt sich immer wunderbar in einem Stück lösen und abziehen. Das wird auf einer Vinylscheibe bestimmt auch gut funktionieren, werde ich bei Gelegenheit mal ausprobieren.

  2. So, ich habe das gestern mal mit dem Holzleim ausprobiert. Das Ergebnis ist ganz zufriedenstellend – habe den Eindruck, dass der Leim den Schmutz gut aus den Rillen zieht. Der getrocknete Leim lässt sich recht gut entfernen, auch wenn hier und da kleinere Rückstände verbleiben, die noch einmal gesondert abgenommen werden müssen. Die Prozedur ist langwierig (3-4 Minuten pro Plattenseite) und es wird recht viel Leim benötigt. Pro Tag ist nur eine Seite möglich, da das Zeug ja austrocknen muss. Eine Verbesserung des Klangs konnte ich nicht feststellen. Ob Spuren des Leims in oder auf den Rillen verbleiben, konnte ich aufgrund eines fehlenden Mikroskops leider nicht ermitteln.

    Mein Fazit: Das Ergebnis ist ok aber der Prozess absolut nicht alltagstauglich. Für eine wirklich gründliche Reinigung ist die Plattenwäsche mit einer Knosti oder einer Machine wohl noch immer alternativlos.

  3. Ich würde sagen Finger weg – es gibt da auch so eine Art Kautschukmasse die nach dem gleichen Prinzip arbeitet und alle diese Methoden hinterlassen Spuren in der Rille – wer seine Schätze ruinieren möchte bitte aber empfehlenswert ist das sicher nicht 🙁

  4. Hallo, liebe Vinylfreunde – also ich bin der John und komme aus dem Bereich Trier. Zu dem Thema ´Vinyl-record oder Schwarzgold-Reinigung` kann ich recht viel aus eigenen gemachten Erfahrungen berichten. Sammle bereits seit den anfänglich 70gern Jahren alles auf RundTonMedium, was mir gefällt. Hierbei habe ich auch so manches 2nd-hand erworben und achte immer primär darauf, dass weder ein richtiger cut noch allzu viele Risse optisch zu erkennen sind; am besten natürlich überwiegend kratzerfrei, da ich nebenbei auch digitalisiere. – Nun aber zum thread : wer nicht gerade viel Geld hat und sich eine PWM einfach mal leisten kann, der ist mit den Prozeduren der Holzleim- sowie DiscoFilm-Reinigung neben einer PWM am allerbesten beraten. Sämtliche Fluide mit Wasser oder und Alkohol gemischt beinhalten nicht nur einen teilweise höheren und umständlicheren Erstehungspreis sondern sind oftmals auch schneller verflogen und gesundheitsschädigend als sie in Wirklichkeit wert sind! – Meine allerbesten Erfahrungen habe ich nur mit dieser – ich sage mal – `MaskenAbzugstechnik` gemacht denn der bei beiden Produkten letztendlich enstehende ausgetrocknete Film ist nichts anderes als das Negativ der behandelten MediumSeite. Beim DiskoFilm kann man dieses Negativ sogar nochmals verflüssigen und dann erneut benutzen. Das EINZIGE, was die meisten MediumReiniger hier im net überwiegend nicht aufbringen, ist zum Einen die einzuberechnende Trocknungszeit – nach dem Motto – `gut` Ding` will immer noch Weile haben` und einen spezifischen technischen, aber für das Endergebnis massgeblich erforderlichen step : nach dem Auftragen der reinigenden Substanz sollte man darauf achten, dass man beide Seiten am äusseren Rand mit dem Gegenüber in sich verbunden austrocknen lässt. Zusätzlich empfiehlt es sich ein Stück Klebeband, welches relativ breit ist und starken Zug aushält, jeweils vom RillenAuslauf bis hin zum Aussenrand des mediums und etwas darüber hinweg zu fixieren. Dies gibt nach der Trocknung (mind. über Nacht – sehr wichtig!!!) beim vorsichtigen Abziehen des Negativs den richtigen Halt und verhindert somit naturgemäss auch das Einreissen oder ggfs. stellenweise zurückbleibende Negativreste!!! Dies` wird von den meisten Anwendern hier absolut nicht realisiert und daher kommen diejenigen Bezeichneten auch nicht klar damit!! Ich habe schon unzählige youtube-Beiträge gesehen, aber nirgendwo kommt dies` zur Beachtung. – Und noch eine Anmerkung: bevor die beiden Negative `abgezogen werden können, sollte man vorher mit einem scharfen kleinen Messer das gebildete Doppel am äusseren Rillenrand komplett leicht anritzen und zwar so, dass man schließlich 2 gleiche Negative erhält. – Auch die Reinigung mit WD-40 ist schon gut, aber, nach der Trocknung sollte man die Seiten wieder mehrmals mit einem fusselfreien Tuch (am besten eine starksaugende Küchenrolle!) regelrecht behutsam `bei laufendem medium `abziehen, da sonst die inlet-Einlage wie auch das label verunreinigt oder sogar gelöst werden können. – UND jetzt etwas für richtige freaks : der Besitzer der grössten Sammlung der Welt – ein US-Ami aus PA-USA, auch im net nachzuschauen!!, reinigt seine LPs oder Singles ebenfalls mit WD-40. Selbst im video von ihm ist im oberen Regal ganz kurz eine solche Dose zu sehen! – So und nun allzeit` Rock-Pop-Jazz-Blues etc zum Grusse – Euer John aus dem SW-D`s

  5. Schoner beitrag

    Ich habe zeit kurzen aufs neue eine plattensamlung zugelegd. Hatte alles weggegegeben und durch schwigersohne wieder schallplatten enthousiast. Ich reinige meine platten auch mit holzleim. Herforragend!
    Meine freunden und bekanten erklaren mich fur gestort!!!! Aber is wirkt herforragend. Jetst mal wd40 threat lesen. Grusse aus Venlo (Niederlande)

  6. Ich habe schon des Öfteren Platten mit Holzleim gereinigt. Natürlich habe ich mit einer alten Schallplatte angefangen, um zu sehen, wie das Vinyl auf den Leim reagiert. Ergebnis war, dass sich tatsächlich der getrocknete Leim relativ leicht wie eine Folie vom Vinyl ablösen läßt und damit auch viel vom Staub, der tief in den Rillen steckt, mitnimmt. Störgeräusche, die von Beschädigungen auf der Platte herrühren, werden dadurch natürlich nicht entfernt. Auch Fettablagerungen oder meinetwegen Schokoladenreste werden auch nicht wirklich entfernt. Mit Staub klappt das aber recht gut. Vorsicht ist jedoch auch beim Ablösen der „getrockneten Leimfolie“ gegeben, denn dadurch lädt sich die Schallplatte statisch auf und ruck-zuck wird wieder Staub angezogen. Auch sollte man den Leim nicht zu dünn auftragen, denn sonst reißt er beim Ablösen und übrig bleiben Leimreste, die sich dann nur noch schlecht entfernen lassen, evtl. aber mit einem Erneuten Auftragen mit Leim.
    Prozedere: Ich verteile wie hier im Video den Leim in einer Schlangenlinie auf dem Vinyl und verstreiche ihn dann mit einem Stückchen Pappe bis er einigermaßen gleichmäßig auf der Platte verteilt ist. Dann muss er mind. 12 Stunden trocknen. Macht man das einigermaßen geschickt, versaut man sich auch den Plattenspieler nicht. Falls doch etwas Leim irgendwo hinkommt, wo er nicht soll, kann man ihn nach dem Trocknen oft leicht mit dem Fingernagel abknibbeln. Je nach Material des Plattenspielers wäre ich aber auch vorsichtig. Bei einem SL-1200 klappt das aber prima. Man sollte aber den Leim bim 1200er nicht auf die Stroboskop-Punkte tropfen lassen, da ist nur mühsam lösbar.

    Rückstände in den Rille konnte ich nie feststellen, kann natürlich nicht ausschließen, inwiefern sich manche Leimsorten vllt. mit dem Vinyl verbinden. Die nasse Plattenwäsche mit Ultraschallbad in Alkoholmischung und mit „Mirasol 2000 Anstistatic“ hat auf der ein oder anderen Platte Rückstände hinterlassen (Alkoholschlieren?), die ich bislang nicht mehr entfernen konnte.

    Insgesamt habe ich das Problem „Schallplattenreinigung“ noch nicht für mich gelöst. Leim ist aufwendig und löst kein Fett (u.a. Fingerabdrücke) und in eine kostenaufwändige Reinigungsmaschine wollte ich noch nicht investieren. Vielleicht ist ja Nassreinigung und Absaugen die Lösung? Ich habe bisher nach der Nassreinigung immer trocknen lassen.

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