Das erste Album der Jungs von Apologies, I Have None hat mich im vergangenen Jahr häufig auf den Ohren durch die Straßen Berlins begleitet. Insbesondere an sonnigen Tagen erfreute ich mich am harmonischen Punk und dem markanten Gesang von Josh McKenzie, der stimmlich der Zwillingsbruder von Frank Turner sein könnte. Nach der Trennung von Gitarrist und Gründungsmitglied Dan Bond bringt die Band heute eine neue Vinyl-Only-EP raus. Auf den vier Songs geht das verbliebene Trio ein ganzes Stück düsterer zu Werke. Nicht umsonst wurde sie auf den Namen „Black Everything“ getauft.
Ich weiß nicht, ob der Stilwandel auf die (laut Bandangaben freundschaftliche) Trennung von Bond zurückzuführen ist. Jedenfalls driftet der melodiöse Punk-Heartcore von „London“ in den 17 Minuten Spielzeit der EP deutlich in Richtung Post-Hardcore ab – inbesondere im grandiosen Opener „Raging Through the Thick and Heavy Darkness of a Bloodlust“, der die Band qualitativ auf ein vollkommen neues Niveau hebt. Definitiv einer der bestens Songs des Jahres bislang! Da mutet es ein wenig ungeschickt an, dass die Jungs die Messlatte mit dem ersten Song derart hoch gelegt haben, dass die übrigen Songs beim Versuch des Überschreitens quasi zum Scheitern verurteilt sind. Wenngleich man die Norm für die Teilnahme an der Heartcore-Olympiade immer noch locker erreichen würde, um einmal in der Analogie zu bleiben. „Two Bombs In A Box“ mit seinem Sing-a-long-Refrain fällt dabei etwas ab und würde die Medaillenplätze deutlich verfehlen. Aber genug jetzt mit den Metaphern. Ich bin jedenfalls gespannt, in welche Richtung sich die Band in Zukunft entwickeln wird.
EP auf 12“ Vinyl samt Siebdruck vorbestellen!
Am heutigen Freitag erscheint die EP mit vier Songs auf einer 12“ Vinyl, die passenderweise komplett in schwarz gehalten ist. Optisches Highlight ist der Siebdruck mit den Lyrics auf der B-Seite. Allerdings hat das Presswerk hier einen kleinen Fehler begangen und den (Black Everything eben) eigentlich schwarz-auf-schwarz geplanten Druck in weiß gedruckt. Sieht trotzdem „schweinegeil“ aus, wie das Label auf seiner Facebook-Seite passend kommentiert. Bestellen könnt ihr das Ganze direkt im Onlineshop von Uncle M – wenn gewünscht auch in Kombination mit Jutebeutel oder Shirt.