Als Panasonic im Herbst im Rahmen der Internationalen Funkausstellung in Berlin eine Neuauflage des wohl bekanntesten Plattenspielers der Welt verkündete, war die Aufregung groß! Aber auch Hohn und Spott waren nicht weit. Die Bilder des ersten Prototypen zogen Vergleiche mit einer Brotschneidemaschine oder einer Spüle auf sich. Dass die endgültige Version anders aussehen würde, war dabei vollkommen klar. Heute wurde schließlich das Erscheinen des Technics SL-1200GAE in einer limitierten 50th Anniversary-Edition offiziell verkündet.
In einer Pressemeldung kürt Panasonic 2016 kurzerhand zu dem Jahr, „in dem der Plattenspieler wiedergeboren wird.“ Das Besondere ist die Tatsache, dass Technics gleich zwei Varianten auf den Markt bringt. Im Sommer erscheint der Grand Class SL-1200GAE in einer limitierten Edition (auf 1200 Exemplare begrenzt), während später im Jahr der Grand Class SL-1200G folgen wird, der keiner Limitierung unterliegt.
Technics verfolgt dabei einen sehr hohen Anspruch. Nicht weniger als Perfektion sei das Ziel. „Für den SL-1200G haben unsere Ingenieure nun einen Direktantriebsmotor ohne Eisenkern entwickelt, der das Polruckeln nahezu vollständig unterbindet. Zusätzlich werden selbst kleinste Motorvibrationen durch hochpräzise agierende Positionssensoren ausgeglichen, die wiederum von einem Mikroprozessor gesteuert werden. Ein Encoder am Boden des Motors ermittelt die aktuelle Rotationsposition und ermöglicht so einen perfekten Gleichlauf“, heißt es u.a. von Unternehmensseite.
Der Plattenteller des SL-1200G besteht aus drei Schichten: Eine Platte aus schwerem Messingdruckguss ist fest mit einer Aluminiumdruckgussplatte verbunden, während die Rückseite mit vibrationsabsorbierendem Gummi verkleidet ist. Das Ziel: die Vermeidung von unerwünschten Resonanzen und eine höhere Rotationsstabilität. Der Tonarm besteht aus einem besonders leichten Material – und zwar Aluminum beim SL-1200G und Magnesium beim limitierten SL-1200GAE.
Auf den Bildern macht der Plattenspieler immerhin weitaus mehr her als der Prototyp von der IFA. Gut, dass ist nicht weiter schwierig, aber die (wenngleich sicherlich im äußerst blumigen PR-Sprech gehaltenen) Beschreibungen seitens Panasonics lassen durchaus auf einen Plattenspieler im höheren Preissegment schließen. Ein konkreter Preis ist bislang nicht bekannt gegeben worden. Erste Stimmen auf den verschiedenen Onlineportalen gehen aber von einer Summe im vierstelligen Bereich aus. Als Vinylliebhaber darf man gespannt sein, ob diese Prognose der Realität entspricht, und der Plattenspieler das hält, was er verspricht!